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Tja, so war das also kreuz und quer durch die Mongolei ! Ausgehend von nicht allzu grossen Erwartungen (halt endlos weite, mittelprächtige Landschaften) das Land, das uns neben Oman mit am meisten überrascht hat !
 
         Und somit als Abschlussbild noch einmal eines unserer Lieblingsfotos (Selfies sind gerade alle...)
An der russischen Grenze : wir hatten gelesen, dass es schlau ist, sich bereits abends am Schlagbaum zu postieren - und richtig ! Während der Nacht sammelt sich ein kilometerlanger Tross von LKW, wer in den Tagesstunden passieren will, kann stundenlang warten !!
Dieter hat als gelernter Elektroingenieur und Raumfahrt-techniker übrigens ein besonderes Los gezogen :
die Zuschaltung unseres Allradantriebs hat sich vor einigen Kilometern verabschiedet - wir denken mit Schaudern daran, dass dies bei unserer Schlammschlacht hätte eintreten können ! Als mögliche Fehlerursache lokalisieren wir mit viel Testen und Messen schliesslich das Magnet-ventil, dass den elektrischen Schaltbefehl in einen Druckluftimpuls umsetzt - und das sagenhaft dämlich an einem Punkt am Rahmen installiert ist, den man ohne Wartungsgraben nur mit Klimmzügen erreicht !
 
Die beiden sind dann aber trotzdem noch etliche Tage mit uns bis in das russische Altai weitergereist...
Mal wieder eine der wirklich netten Begegnungen !
Und so haben wir hier, am A... der Welt unser eigenes kleines Allradtreffen - kurioserweise zeitgleich mit dem berühmten Willis-Treffen in Deutschland, auf dem sich einige Freunde und Bekannte tummeln, mit denen wir tatsächlich sogar in Kontakt treten können ...
Die Netzabdeckung in der Mongolei ist verblüffend und beispielhaft FRAU MERKEL !!
Von unserem leicht erhöhten Stellplatz haben wir ohnehin das schönere Panorama - je nach Sonnenstand in alle Richtungen und in irren Farben ! Am zweiten Tag bekommen wir Besuch : mit Petra und Dieter aus Rheine! , die wir am Kloster Erdene Zuu bereits vor 3 Wochen kennen gelernt hatten, haben wir uns zum Wiedersehen verabredet; im Schlepp bringen sie Andrea und Achim mit, die wir ebenfalls von einem Allradtreffen vor einigen Jahren kennen - kleine Welt !
Ein paar Kilometer südlich des Städtchens Ölgi finden wir ein äusserst malerisches Plätzchen nahe einem kleinen, namenlosen See - vom wiederum mit Salzkristallen bedeckten Uferbereich halten wir diesmal respektvollen Abstand !
Und trotzdem wird dieser See in netter Erinnerung bleiben - dank dieses hilf-reichen mongolischen Opis ! Ist schon ein paar Jahrzehnte her, dass jemand meinte, Herrn Flott zeigen zu müssen, wie man den Grill ordentlich zum Glühen bekommt....
Zum Glück wird die Landschaft aber auch relativ schnell wieder interessanter, nur vom Uvs Nuur selbst mag so gar kein schönes Bild entstehen, immerhin ist die Kulisse im Hintergrund recht imposant...
Schlamm steht uns erst mal bis wohin, für ein paar schnelle km geht´s zur Abwechslung mal auf den Asphalt - wo die Abwechs-lung aber dann relativ zu ver-stehen ist - da haut die Langeweile sogar den Mongolen aus dem Sattel...
Einziges Wermutströpflein : am Nachmittag wimmelt es von lästigen kleinen Fliegen, wogegen Frau Hurz endlich ihren frisch erworbenen Imkerhut einsetzen kann, und morgens ist es schon ein wenig frisch...
 
Also ganz klares November-Bild - und somit wieder Alles Bestens !
Am nächsten Morgen, während wir uns in raumgreifenden 2-Meter Schritten über die Sandbleche rückwärts aus dem Dreck tasteten, kam dann auch ein freundlicher Mongole von einer der kilometerweit entfernten Jurten vorbei, der sich wahrscheinlich den ganzen Abend an unserem Kampf ergötzt hat (ALLE Mongolen haben Ferngläser, um ihre Viecher zu finden !), um uns breit lächelnd zu erklären, dass wir hier besser nicht weiterfahren (Ach WAS ! ) ....
 
Und wozu das Ganze ? Na, genau für diese Bilder ! Voll gelohnt !?!!
Es bleiben also nur diese "nach der Schlacht" Bilder, um einen Eindruck des Desasters zu vermitteln - immerhin haben wir im Rahmen unserer letztlich erfolgreichen 4-stündigen und 2-stufigen Aktion (nach einem ersten  Rauskämpfen sind wir gleich noch einmal durch die vermeintlich tragfähige Kruste eingesackt !) die alte Weisheit reaktivieren können, dass die Kraft in der Ruhe liegt, der Luftdruck zukünftig IMMER als erstes minimiert wird - und nichts über ein passendes Motto-T-shirt geht !
 ... im salzschlammigen Uferbereich eines weithin verdunsteten Sees brechen wir bis zur Achse ein !
Und werden erst einmal still und besinnlich, denn hier ist definitiv nicht mit Hilfe zu rechnen ! Und da die anbrechende Abenddämmerung unzählbare Schwärme höchst gieriger Mücken aktiviert, kostet es echte, aber unaufschiebbare Überwindung, zu den Bergeaktivitäten das Führerhaus zu verlassen ! Geht aber kein Weg dran vorbei, denn in der Schräglage kann keiner schlafen - noch dazu nicht wissend, ob´s über Nacht noch tiefer einsackt ! In diesen ersten Momenten vergessen wir sogar das Fotografieren - Hauptsache erst einmal den truck in die Horizontale und gesichert auf die Sandbleche !
Also runter von allem, was nur andeutungsweise wie Piste aussieht und querbeet auf zu dem vermuteten Punkt, wo dieses bestimmte Foto entstanden sein MUSS, denn unwichtige Details wie z.B. Koordinaten sparen Reiseführer gerne aus. Aber wir haben ja Lieutnant Hurz als überragende Navigatorin und Herrn Flott als jede Situation beherrschenden Fahrer ....
Es wird Nachmittag und wir wollen dieses Bild mit optimalem Licht und jetzt aber zügig und die Oberfläche wird salzig, aber das Dreamteam schaltet´s Hirn aus und ...
Wir wollen Richtung Nordwesten zum Nationalpark Altai Tavan Bogd und zum Uvs Nuur, einem der grössten Seen der Mongolei, um dann dort über die Grenze in´s russische Altai auszureisen. Bevor wir die Gobi aber endgültig verlassen, haben wir uns noch ein bestimmtes Foto in den Kopf gesetzt, dass uns aus unserem Reiseführer "angefixt" hat und das wir euch unbedingt bieten wollen !!
 Die Diagonale : Von der Gobi in´s Altai